Die Studienreise in die europäische Hauptstadt stand 2017 unter dem Oberthema Agrarpolitik und Nachhaltigkeit. Vom 3. bis 5. Mai ging es für 30 interessierte Studierende nach Brüssel, die europäische Politik sowie die belgische Stadt kennenzulernen.
Beim Besuch der Europäischen Kommission gab es zunächst zwei einführende Vorträge zur Arbeitsweise des Juncker-Kabinetts sowie zur Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik, bevor die Studierenden mit einem Vertreter der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Agrarbereich für die EU diskutierten.
Im Sitzungssaal mit seinen Simultandolmetscher-Kabinen entwickelte sich eine spannende und teils kontroverse Diskussion. Wie gewährleistet die EU einerseits eine sichere Lebensmittelversorgung für rund 490 Mio. EU-Bürger und unterstützt etwa 14 Mio. landwirtschaftliche Betriebe in der Europäischen Union? Und wie können andererseits Nachhaltigkeit und ökologischer Ressourceneinsatz sichergestellt sowie ein fairer Umgang im Handel von Agrarerzeugnissen mit Staaten außerhalb der EU, insbesondere mit Afrika, gefunden werden? Neben Fragen zur Handelspolitik speziell im Agrarbereich wurden dann auch die Investitionen in Infrastruktur im ländlichen Raum innerhalb der Europäischen Union angesprochen.
Bei der durchschnittlichen Dauer eines Gesetzgebungsverfahrens auf europäischer Ebene von etwa fünf Jahren wurde zudem die Komplexität der EU-Politik mit mehreren Konsultations- und Aushandlungsphasen deutlich. Beim Besuch von Demeter, einer NGO aus dem Bereich der ökologischen und nachhaltigen Landwirtschaft, sowie der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Europäischen Union wurde die Rolle der Interessenorganisationen anschaulich beleuchtet.
Eine weitere Perspektive bekamen die Studierenden im Europäischen Parlament, wo neben der Besichtigung des Plenarsaals ein intensiver Austausch mit einer EU-Abgeordneten aus dem Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung auf dem Programm stand. Im Gespräch mit der Abgeordneten rückten insbesondere die – je nach ansässiger Region und Größe – des Betriebs unterschiedlich gelagerten Interessen der Bauern in den Fokus der Diskussion.
Nach den Gesprächen in den Institutionen blieb natürlich auch genügend Zeit zur Erkundung der Stadt, u.a. bei einer Stadtführung und einem gemeinsamen Restaurant-Besuch.